Obwohl das Tessin für seinen mediterranen Winter an den Seen bekannt ist, gibt es in den Bergen dennoch die Möglichkeit, in verschneiter Landschaft die Natur zu genießen.

Neuer Winterwanderweg

Ab Dezember 2021 ist ein 6,23 Kilometer langer Winterwanderweg begehbar. Er führt über etwa 600 Höhenmeter zur im Winter fast durchgehend bewirtschafteten Gordahütte hinauf. Sie liegt auf 1.800 Metern Höhe auf einem Sonnenplateau und bietet einen spektakulären Blick auf das Adula-Massiv sowie das gesamte Bleniotal. Außerdem ist der Ort für seine optimalen Bedingungen zur Sternbeobachtung bekannt.

Die Route beginnt in Camperio und steigt durch einen mystisch anmutenden Tannenwald kontinuierlich aufwärts. Allmählich gewinnt man an Höhe, das sich öffnende Panorama belohnt die Anstrengung des Aufstiegs. Unweit der Gordahütte steht Gaia, ein ganz besonderes Bauwerk mit großen Fenstern, durch die sich vom Bett aus der Sternenhimmel betrachten lässt. Dank der Heizmöglichkeiten kann man hier auch im Winter übernachten. Für einen vergnüglichen Rückweg durch die winterliche Landschaft können Schlitten gemietet werden.

Schaukeln mit Aussicht

Nara ist ein kleines, abfahrtstechnisch interessantes Skigebiet mit sonnenverwöhnten Pisten auf zwischen 1.400 und 2.200 Metern Höhe im Tessiner Bleniotal. Ergänzt wird das Schneesportangebot ab dem Winter 2021/22 durch einen neuen, knapp sechs Kilometer langen Schneeschuhrundweg.

Frau sitzt auf einer Schaukel im Tessin und betrachtet die WinterlandschaftUnterwegs wartet eine Schaukel mit Traumpanorama ©Fabio Balassi

Startpunkt der Tour ist die Talstation in Leontica. Von dort führt ein Sessellift bis zur Mittelstation Cancorì, wo der neue, gut ausgeschilderte Schneeschuhtrail beginnt und endet. Unterwegs warten spektakuläre Aussichten auf das Bleniotal sowie zwei Schaukeln von “Swing the World”, um dem Bergpanorama entgegen zu schwingen. Wer möchte, kann unterwegs auch einen kleinen Abstecher in die Pela Bar machen, einem beliebten Treffpunkt für heiße Getränke und Snacks unweit der Route.

Mit den Schneeschuhen

Bosco Gurin liegt auf 1.504 Metern Höhe in einem Seitental des Maggiatals, rund eine Stunde vom Lago Maggiore entfernt. Das Dorf, im Winter ein echtes Schneesportparadies, ist auch für seine Walserkultur bekannt. Der Ort und seine Bewohner sind heute noch ein lebendiges Erbe der alpinen „Walser“ Bevölkerung, die vor über 700 Jahren aus dem Wallis kommend, sich hier niedergelassen hatten.

Auf den Spuren der Walser führt ein neuer, familienfreundlicher Schneeschuhweg in die weisse Pracht rund um den idyllischen Ort. Der zwei Kilometer lange Trail startet und endet im Ortsteil Federer oberhalb vom Dorf und führt durch die verschneite Landschaft mit Blick auf Bosco Gurin, vorbei am Bannwald und zurück zum Ausgangpunkt. Unterwegs gibt es einige traditionelle Walserhäuser zu bestaunen.

Ski für Menschen mit Gehbehinderungen

Der Tessiner Murat Pelit ist Teil des Schweizer paralympischen Skiteams und Weltcup-Athlet sowie Gründer des Vereins Ti-Rex Sport, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, Sportarten im Freien auch für Rollstuhlfahrer zugänglich zu machen. Im Winter bietet das Unternehmen in Airolo, dem größten Tessiner Skigebiet, die Möglichkeit zum behindertengerechten Skifahren.

ein behindertengerechter Skier in den Schweizer AlpenMurat Pelit bietet mit seinem Verein behindertengerechten Skifahren an ©Luca Crivelli

Die Geschwindigkeit und Beweglichkeit mit dem Monoski, einem speziellen Gerät für Personen mit Einschränkungen der unteren Gliedmassen, sind nahezu gleich wie beim klassischen Skifahren. Zudem können die Sessel- und Bügellifte problemlos benützt werden. Per Skikurs kann das Fahren auf diesem Sportgerät erlernt werden. Wer die Fahrt ins Tal lieber sitzend auf zwei Skier ausüben möchte, für den gibt es den Dualski. Dieses Sportgerät kann von einer Begleitperson gelenkt werden oder wie beim Monoski auch selbständig die Piste hinuntergefahren werden.

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