Alpeninfo Italien

Repubblica Italiana/Italien

Fläche: 301.277 Quadratkilometer
Einwohner: rund 57,69 Millionen
Hauptstadt: Rom
Landessprache: Italienisch; Regionalsprachen: Deutsch, Ladinisch, Lombardisch, Kalabrisch, Sardisch
Währung: 1 Euro (EUR) = 100 Cent
Telefonvorwahl: +39 (Die 0 als Ortsnetzvorwahl auch bei internationalen Gesprächen wählen)
Kfz-Kennzeichen: I

Alpenanteil

Der italienische Anteil an der Alpenregion liegt ausschließlich im Norden der Republik. Die Region Trentino-Südirol-Etschland liegt am Südrand der Zentralalpen und teilt sich in die Autonome Provinz Südtirol und das Trentino. Die Region grenzt im Norden an Österreich und die Schweiz, im Osten und Süden an die italienische Region Veneto und im Westen an die Region Lombardei, die beide zusammen mit dem Piemont ebenfalls zum italienischen Alpengebiet zählen. Außerdem gehören die Regionen Friaul/Julisch-Venetien und das Aostatal zum italienischen Teil der Alpen.

Politik

Seit 1946 ist Italien eine Republik, deren Staatsoberhaupt – der Präsident – von Mitgliedern des Parlaments und Vertretern der Regionen auf sieben Jahre gewählt wird. Der Präsident gibt den Auftrag zur Regierungsbildung, verfügt über ein aufschiebendes Vetorecht, ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und sitzt dem Obersten Rat des Richterstandes vor.

Gesetz gebende Kraft ist das Zweikammerparlament, das aus dem direkt gewählten Abgeordnetenhaus mit 630 Sitzen und dem Senat mit 315 regional gewählten Senatoren besteht. Hinzu kommen fünf vom Staatspräsidenten gewählte Senatoren. Die Regierung besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern, die den Ministerrat bilden.

Italien besteht aus 20 Regionen, die im Zuge der Verfassung geschaffen wurden. Durch ihren teilweise vorhandenen Autonomiestatus erfüllen sie sowohl administrative und legislative Aufgaben. Über diesen Sonderstatus (Regioni di statuto speziale) verfügen das Aostatal, Friaul/Julisch-Venetien, Sardinien, Sizilien und Trentino-Südtirol-Etschland. Die übrigen 15 Regionen besitzen Normalstatus (Regioni di statuto ordinario): Piemont, Lombardei, Venetien, Ligurien, Emilia Romagna, Toskana, Umbrien, Marche, Latium, Abruzzen, Molise, Kampanien, Apulien, Basilicata und Kalabrien. Die Regionen teilen sich in Provinzen und Gemeinden auf, die ältere und kleinere Verwaltungseinheiten sind. Sie werden als autonomie locali bezeichnet.

Außerdem befinden sich innerhalb der Nationalgrenzen Italiens die beiden Stadtstaaten San Marino und der Vatikan.

Region Trentino-Südtirol-Etschland/Trentino-Alto Adige
Hauptstadt: Bozen
Fläche: 13.607 Quadratkilometer
Bevölkerung: 962.000 Einwohner
Provinz Trentino
Hauptstadt: Trient (Trento)
Bevölkerung: 486.000 Einwohner


Autonome Provinz Südtirol/Alto Adige
Hauptstadt: Bozen
Bevölkerung: 475.000 Einwohner

Im Jahre 1972 trat ein Autonomiestatut für diese Provinz in Kraft, die ein Paket von Schutzmaßnahmen für die deutschsprachige Minderheit in der Region umfasst. Seit dieser Zeit heißt Südtirol offiziell "Autonome Provinz Südtirol/Alto Adige“ ist jedoch mit der "Autonomen Provinz Trentino“ in einer gemeinsamen Region verbunden. Beiden sind eigenständige Selbstverwaltungsbefugnisse zugestanden. Die wichtigste Neuerung für die Provinz war der "Ethnische Proporz“, der die Minderheiten schützt. In Südtirol leben deutsche, italienische und ladinische Sprachgruppen gleichberechtigt nebeneinander. Alle zehn Jahre wird eine Volkszählung durchgeführt, bei der sich alle Einwohner für eine dieser drei Sprachgruppen für zugehörig erklären müssen. Nach den Ergebnissen dieser Zählung werden viele soziale Maßnahmen entschieden. So werden unter anderem Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst, Kindergartenplätze oder auch Sozialwohnungen gemäß einer Quotierung verteilt.

Region Friaul/Julisch-Venetien
Hauptstadt: Triest
Fläche: 7.845 Quadratkilometer
Bevölkerung: 1,2 Mio. Einwohner


Aostatal/Valle d'Aosta
Hauptstadt: Aosta
Fläche: 3.263 Quadratkilometer
Bevölkerung: 123.000 Einwohner

Kleinste autonome Region Italiens. Die Region ist offiziell zweisprachig (Italienisch/Französisch), inoffiziell aber viersprachig (zusätzlich Provenzalisch und Walserdeutsch).

Wirtschaft

Die wichtigsten Wirtschaftszweige Italiens sind der Tourismus, der mit allen Bereichen rund 13 Prozent des Bruttosozialprodukts erwirtschaftet, die Bau-, Automobil-, Maschinenbau- und Möbelindustrie sowie die Produktion von Nahrungsmitteln und die Textil-/ Bekleidungsbranche.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Italien wurde ähnlich wie in den anderen Industrieländern von den Folgen der Ereignisse des 11. September 2001 zusätzlich zur allgemeinen Konjunktureintrübung abgebremst. Zwar konnte sich die Wirtschaftsaktivität Ende 2002 wieder erholen; im Jahresmittel blieb es aber aufgrund der schwachen Anfangswerte bei einem Wachstum von 1,3 Prozent. Ab 2003 soll jährlich eine Rate von 3,0 Prozent erreicht werden. Italienische Forschungsinstitute und unabhängige Beobachter sind mit ihren Wachstumsschätzungen jedoch zurückhaltender.

Der Anstieg der Verbraucherpreise lag 2001 bei 2,7 %; im August 2002 betrug die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat 2,3 %. Der EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts erforderte eine gründliche Sanierung der öffentlichen Finanzen. Die schreitet jedoch weniger zügig als im Stabilitätsprogramm vom Dezember 2000 geplant voran. Mit einer Schuldenquote 2001 von 109,4 Prozent weist Italien zudem den höchsten prozentualen Schuldenstand in der Europäischen Union auf.

Tourismus

Die Region Trentino-Südtirol ruft unverfälschte Bilder der Natürlichkeit und Ruhe beim Betrachter hervor. Dieses "entspannende" Ambiente hat zum touristischen Erfolg dieser autonomen Region beigetragen. Wer am Gardasee, im Stilfser Nationalpark, zu Füßen der eindrucksvollen Berge und in einem der vielen grünen Täler Urlaub macht oder wer in den Dolomiten Ski fährt und sich anderen Aktivitäten widmet, findet stets, was er sucht: herrliche Natur, unaufdringliche Gastfreundschaft, ausgezeichnete Küche. Auch die Liebhaber von Kunstreisen werden nicht enttäuscht: In den Provinzen Trient oder Bozen fehlt es nicht an historischen Stätten und sehenswerten Denkmälern.

Die Region Friaul/Julisch Venetien bedeckt den äußersten Nordosten Italiens. Sie reicht von den Alpen bis zur nördlichen Adria. Österreich, Slowenien und Venetien stellen ihre Grenzen dar. Triest (250.000 Einwohner) liegt im südöstlichsten Zipfel der Region nahe der slowenischen Grenze. Neben einer ansehnlichen Innenstadt hat die maritime Metropole auch einen noch heute bedeutenden Hafen zu bieten, von dem aus täglich Fähren nach Griechenland ablegen. Den größten Teil der Region nimmt die Provinz Udine ein. Sie erstreckt sich zwischen den Karnischen und den Julischen Alpen sowie der Adriaküste. Zu den kulinarischen Highlights der Region zählen vor allem ihre Wurst- und Schinkenspezialitäten.

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